Der Erfolgsweg des gefragten Amazon-FBA-Coach Butrus Said

Butrus Said ist in Palästina geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Beit Sahour, einem Vorort von Bethlehem. Mit 17 Jahren zog er nach Deutschland, um zu studieren: Im Jahr 2002 kam Butrus Said mit nur einem Koffer und 117 Dollar im Portemonnaie am Frankfurter Flughafen an. Nach seiner Ankunft in Deutschland merkte Butrus, dass seine Sprachbarriere ihn stark einschränkte. Sofort besuchte er eine Sprachschule, um Deutsch zu lernen. Zu seiner Verwunderung musste er feststellen, dass sein palästinensischer Abschluss in Deutschland nicht akzeptiert wurde.

Damit sein Abitur anerkannt werden konnte, musste Butrus vorab ein Vorbereitungsjahr im Studienkolleg an der TU Darmstadt absolvieren. Ein Jahr später startete er an der Hochschule Frankfurt sein Studium mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik, welches er auch erfolgreich absolvierte. Parallel zu seinem Studium arbeitete Butrus, um seine Freunde in Palästina finanziell zu unterstützen. Anfangs verkaufte er auf dem Frankfurter Wochenmarkt handgefertigte Schnitzereien und Weihnachtskrippen aus Olivenholz. So eine bittere Winterkälte kannte er nicht aus seiner Heimat. Er suchte eine Möglichkeit, um der Kälte zu entfliehen und weiterhin die Produkte aus Palästina zu verkaufen.

Mitte 2004 entdeckte Butrus Said eBay. Durch seine privaten Einkäufe auf eBay war der nächste Schritt bestimmt. Er fing an zu recherchieren. Er wollte alles über diese faszinierende Welt des E-Commerce wissen. Das war genau das, wonach er suchte! Er konnte neben seinem Studium von zu Hause aus arbeiten. Noch im selben Jahr fing er an zu verkaufen. Damit war der Startschuss als Online-Händler gefallen.

Die Zahl seiner Verkäufe stieg rasant an. Er musste ein Gewerbe anmelden. Aufgrund seiner Herkunft durfte er das nicht. Er musste sich entweder für das Studium oder für den Online-Handel entscheiden. Butrus wollte jedoch beides. Es musste eine Lösung her!

Er suchte einen Geschäftspartner, mit dem er gemeinsam den Online-Handel betreiben konnte. Die Wahl fiel auf seinen Studienkollegen – August Krol. Die Jungs unterstützten sich gegenseitig. Während Butrus für Klausuren lernte, übernahm August für ihn den Handel. Die jungen Gründer hatten alles gut im Griff. Butrus und August fingen an, den Online-Handel offiziell zu betreiben. Es vergingen einige Jahre, bis das gegründete Unternehmen einen Jahresumsatz von schätzungsweise 20 Millionen Euro erzielte. Über 70 Mitarbeiter waren zu diesem Zeitpunkt angestellt. Eine eigene Logistik, ein eigener Kundenservice und ein eigenes Warenwirtschaftssystem wurden geschaffen. Das Unternehmen etablierte sich auf dem Markt und gehörte bald zu den Top-Ten-Händlern auf amazon.de.

Butrus stellte sich stets neuen Herausforderungen und Aufgaben. Das Unternehmen wuchs extrem rasant und dementsprechend wuchsen auch die Probleme. Die 72 Mitarbeiter, das große Lager und ein neues Bürogebäude hatten ihren Preis. Eine Fehlinvestition in Gebäude und Renovierungen führte zu Schulden in Millionenhöhe bei der Bank. Aufgrund des fehlenden Kapitals konnten keine Produkte mehr nachgekauft werden und das Unternehmen generierte keinen Cashflow mehr. Die Zahlungen gerieten in Rückstand und es musste Insolvenz angemeldet werden. Butrus gab nicht auf und kämpfte weiter. Nicht zum ersten Mal musste er sich dem Schicksal entschlossen stellen.

Nach dem Aus seines Unternehmens fing er an, zu analysieren. Er wollte verstehen, warum es dazu gekommen war. Er wollte aus seiner Erfahrung lernen – so entwickelte er auf der Basis seiner Erfolge und Misserfolge ein neues Konzept. Das Ergebnis war die Minimalisierung der Fixkosten und die Steigerung der Effizienz. Seine Erfahrung zeigte, dass ein kleines Unternehmen viel wendiger und profitabler ist. Butrus glaubte an sich und an sein Konzept - und so gründete er eine neue Firma. Er musste alles von null aufbauen.

Das Unternehmen wurde extrem schlank. Mit nur zwei Mitarbeitern zog er das komplette Business neu hoch. Themenbereiche wie Logistik, Kundenservice und Warenwirtschaftssysteme wurden an externe Unternehmen outgesourct. Das neue Unternehmen war profitabler und effizienter denn je. Nach nur 1,5 Jahren konnte Butrus sich wieder operativ aus dem Unternehmen ziehen und führte es nur noch strategisch. Zu diesem Zeitpunkt war sein Name in Fachkreisen sehr bekannt. Man fing an, ihn zu diversen Veranstaltungen als Speaker einzuladen. Er trat auf Konferenzen auf, er hielt Vorträge, er berichtete aufrichtig über seine Höhen und Tiefen. Die Menschen hörten ihm zu und fingen an, Fragen zu stellen. Er wurde mit Anrufen und E-Mails regelrecht bombardiert. Fast in jeder Anfrage wurde er um Hilfe und Rat gebeten. Menschen wollten von ihm lernen. Er wollte gern jedem helfen – doch es war weder zeitlich noch physisch möglich, der Nachfrage nachzukommen.

Butrus merkte, wie sehr die Menschen seine Hilfe benötigen, und entwickelte eine Vision. Er wollte anderen Online-Händlern zeigen, wie man sich ein schlankes, effizientes und profitables Unternehmen aufbaut. So entwickelte er ein System, um Tausenden Händlern helfen zu können, ihre Einnahmen aus dem Online-Handel zu steigern und Kosten zu reduzieren.